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Warum Printmedien Kunden verlieren

November 10, 2008

Thinkabout hat das Thema in seinem Kommentar zu „verraten und verkauft“ angesprochen und mir sind auf Anhieb ein paar (persönliche) Gründe eingefallen.

1. Viele Printmedien-Abonnenten sind auch im Netz zu Hause. Wenn sie dann auf der Online-Plattform das Gefühl haben, veräppelt zu werden, dann vergeht ihnen die Lust am Printmedium. Zwei aktuelle Beispiele: Der Blogger-Artikel in der SZ und der Artikel über Blogger Leuenberger, in dem ganz bewusst eine Antwort unterschlagen wird, welche alles in ein etwas anderes Licht taucht. Da frage ich mich dann langsam, aber sicher, ob das auch bei anderen Artikeln so ist.

b) Die Kundenanrufe an zukünftige und bestehende Abonnenten zeugen von einem nicht oder kaum vorhandenen Fingerspitzengefühl. Zwei Beispiele habe ich kürzlich hier im Blog aufgeführt. Ich warte immer noch auf einen Anruf, in dem mir jemand sagt: „Schön, dass Sie seit mehr als 20 Jahren unsere Kundin sind, ich hätte da ….“ / …. „ja, ich leite Ihr Anliegen sehr gerne weiter“

c) Die Zeitung landet des öfteren nicht oder zu spät im Briefkasten. Es ist mühsam, wochenlang jeden Sonntag bei der Zeitung anzurufen, und dann der Zeitung doch selber hinterherhecheln zu müssen.

d) Man erfährt mit knapp 70 Jahren (und mindestens 40-jähriger Zeitungsabodauer), dass man als Rentner die Zeitung seit Jahren günstiger haben könnte. Ein lapidares „Da können wir jetzt nichts mehr machen – sie können aber von nun an vom Rabatt profitieren“ (worauf meine Mutter ein beherztes: „Sie können Ihre Zeitung behalten. Wir kommen auch ohne sie aus“ in den Hörer schmetterte“)

Dies ein paar Gründe, die mir spontan eingefallen sind. Eigentlich geht es in erster Linie um die Kundenbetreuung. Wer seine Kunden nicht ernster nimmt, muss sich nicht wundern, dass sie irgendwann genug haben.

Update aus aktuellem Anlass … und weil es so schön zum Thema Kundenbetreuung passt:
https://beizzweinull.wordpress.com/2008/11/08/verraten-und-verkauft/#comment-185